Automatische Prozessanalysen mit Sensoren und KI

Automatische Prozessanalysen mit Sensoren und KI

MotionMiners im Logistik Lager

Wie kann man Prozessanalysen mit Sensoren und KI sinnvoll in der Logistik einsetzen?

Prozessanalysen sind heutzutage in Zeiten fortschreitender Industrialisierung und Industrie 4.0 unabdingbar, um den Menschen gegenüber Maschinen wettbewerbsfähig zu halten. Vor allem die menschliche Flexibilität und Anpassungsfähigkeit spielen hier eine wichtige Rolle für die industrielle Wertschöpfung. Menschenleere Arbeitsstätten sind weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich eine erstrebenswerte Zielsetzung.

Doch wo Menschen arbeiten und Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden, ist es schwierig, den Prozess im Detail zu erfassen und zu optimieren. Input und Output sind oft bekannt, die Vorgänge innerhalb eines Prozesses bleiben für die Verantwortlichen häufig eine Blackbox. Um diese Informationslücke zu schließen, müssen die Prozesse aktuell von einem Prozessingenieur beobachtet, aufgenommen und analysiert werden.
Stoppuhr und Klemmbrett gehören also auch heute noch zum Alltag eines Prozessingenieurs. Manuelle Prozessanalysen sind daher mit einem erheblichen Aufwand verbunden und werden in der Praxis aus diesem Grund viel zu selten durchgeführt. In der Folge bleiben Rationalisierungs-, Optimierungs- aber auch ergonomische Potenziale in industriellen Arbeitsprozessen häufig ungenutzt.

Wie Ihnen das Unternehmen MotionMiners aus Dortmund dabei helfen kann: 

Bei der Technologie, die von der MotionMiners GmbH – einem StartUp und Spin-off des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik – entwickelt wurde, werden die Mitarbeiter mit mobilen Sensoren (Wearables) und die Umgebung mit Kleinstfunksender (Beacons) ausgestattet, um die Prozesse aufzunehmen, während sie ablaufen. Aus den Prozessdaten werden automatisch, mithilfe einer selbst entwickelten Mustererkennungslösung auf Basis von Deep Learning (besser bekannt als künstliche Intelligenz), die einzelnen Arbeitsschritte rekonstruiert und einer weiteren Analyse zugänglich gemacht. Dazu werden die Bewegungen, Körperhaltung und auch die Arbeitssituation detektiert und den Tätigkeiten im Arbeitsprozess zugeordnet.

Funktionsprinzip der Motion-Mining-Lösung
Funktionsprinzip der Motion Mining

So muss nicht länger ein Prozessingenieur während der gesamten Analyse z. B. mit Klemmbrett und Stoppuhr danebenstehen und den Prozess dokumentieren, wodurch eine erhebliche Aufwandsreduzierung (ca. 80 %), im Vergleich zu heutigen Prozessaufnahmen, eintritt. Prozessverantwortliche werden daher in die Lage versetzt, Prozessanalysen häufiger, über einen längeren Zeitraum und mit mehreren Mitarbeitern gleichzeitig durchzuführen. Des Weiteren kann bei Analysen mittels Motion-Mining® auf einen 40- bis 80-fach größeren Datenbestand zurückgegriffen werden.  Der Vorteil für die Arbeitnehmer liegt u. a. in der anonymisierten Aufzeichnung der Bewegungsdaten. Sie müssen im Rahmen von Prozessanalysen nicht länger persönlich beobachtet oder auf Video aufgezeichnet werden. Dies ist ebenfalls ein starkes Argument für Arbeitnehmervertreter. 

Bislang lassen sich mehr als 50 Bewegungen unterscheiden, dazu zählen u. a. auch kritische Bewegungen wie Bücken aus dem Rücken, Tragen, Heben, Halten und Überkopfaktivitäten, die speziell im Rahmen von Ergonomieanalysen betrachtet werden können. So entsteht auch ein direkter Nutzen auf Mitarbeiterseite. Im Zuge einer Ergonomieanalyse werden neben Produktivitätskennzahlen auch Kennzahlen erfasst, die ähnlich der Leitmerkmalmethode, Rückschlüsse auf die Beanspruchung der Mitarbeiter zulassen.
Dazu zählen neben kritischen Bewegungen beispielsweise auch die Anzahl der Handhabungen und die Wegstrecken.

Schnell Prozesse abbilden und verbessern:

Im Rahmen von Beratungsdienstleistungen bietet MotionMiners jedem Kunden eine maßgeschneiderte und an die jeweiligen Prozesseigenheiten angepasste Analyse. Kunden können jedoch auch selbstständig Motion-Mining® Projekte mithilfe der Manual Process Intelligence, einer Produktlösung, die selbstständige automatisierte und anonymisierte Analysen von manuellen Prozessen ermöglicht, durchführen.

Prozessanalysen manueller Tätigkeiten sind also lange nicht mehr so kompliziert und aufwändig, wie sie einst waren. Heutzutage lassen sich diese auch automatisch und aufwandsarm durchführen und bieten nicht nur auf Arbeitgeberseite, sondern auch auf Arbeitnehmerseite einen deutlichen Mehrwert.

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By Anna Krüger

Anna Krüger studiert Design- und Projektmanagement an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Seit Mai 2020 ist sie Teil des MotionMiners Team und unterstützt als Werkstudentin in der Marketingabteilung.

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